der zauberberg

manchmal glaube ich, wenn man von außen auf die illustre ansammlung von menschen trifft, die sich unter dem dach unserer schule versammeln, ist man geneigt ganz umumschweift die mann’sche zauberbergmetapher zu assoziieren, denn da sind sie alle zu finden, die frager, die zweifler, die andersdenker, die umdieeckeflügler, die stillen, die spaßstifter, die unlenkbaren oder auch die, die gern neben dem weg wandern und mit einem lächeln über feldsteine stolpern, einfach, weil es so viel genüsslicher ist, das sein zu streifen … und alle zusammen bilden wir ein WIR mit sensiblen synergien, kraftvollen energien und einer großen portion eigenkopf, dessen verbindende vision darin besteht den kleinen menschen, die mit uns ihre Lebenszeit teilen, warme, wohlige, facettenreiche tage zu stiften und sie bedacht und gedankenlieb ummantelt in eine welt zu tragen, welche so viele fragen an jeden einzelnen von uns stellt, immerzu, von morgens bis abends und noch im traum …

nicht in den bergen, sondern nahe dem meer ist unser zauberberg verortet und uta kam viele male gereist, um seine metamorphe struktur zu erkunden, mit allen bewohnern zu sprechen, spezifischen themengebieten, die unsere zukunft betreffen, aus aller wünschen und bedürfnissen zusammengesetzt, visuell und handlungspraktisch eine gestalt zu verleihen, gleich einer graphischen landkarte, in der sich jeder bedacht fühlt und wiederfindet. hochachtungsvoll danken wir für diese leistung, aus einem scheinbar unführbaren, chaotischen anfangsimpuls – gleich einem fischer, der sein netz auswirft, und dann mit liebe den fang betrachtet – eine ordnung zu schöpfen, einen faden zu spannen, mit bildern zu bebildern, was sonst im verborgenen getrudelt und gestrudelt hätte. menschliche empathie war der schlüssel für dieses gelingen, feinheit in der sprache und im denken, geduld und die empfindung dafür, dass sich konstruktiv entwickelt, was man in ein gefüge einstreut. wir haben vollumfänglich von diesen gaben profitiert, jeder auf seine weise. wir ahnten schon vor utas besuch, wer wir sind – jetzt hat uns ein professioneller außenblick liebevoll gespiegelt, gebündelt, umarmt – in unsere kraft und in ein wissen gehoben – in dessen anwesenheit wir freudig auf das morgen schauen. schrift atmet und rote wolle spult sich in der acht der unendlichkeit erdend um zwei finger, manchmal ist es so einfach, die mitte ganz nah zu fühlen. manchmal ist es so einfach, wenn man der mensch bleibt, der man ist. danke für dieses zugesprochene geschenk.

© 2020 peggy skott (freie schule rügen)